Lehrstuhl für Paläontologie & Geobiologie
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Geschichte

Das (ehemals) Institut für Paläontologie und Historische Geologie (heute Paläontologie & Geobiologie, Department für Geo- und Umweltwissenschaften) ist Teil der Ludwig- Maximilians-Universität München. Historisch existiert das Institut seit 1843. Damals erhielt Johann Andreas Wagner (1797-1861) die erste ordentliche Professur für Paläontologie an der Universität München.

Unter Karl Alfred von Zittel (1866 -1904) erlangte die Münchener Paläontologie Ende des 19. Jahrhunderts Weltruf. Institut und Sammlung - 1890 vereinigt mit der Geologie - stiegen mit zu den bedeutendsten des Kontinents auf. Nach Zittels Tod 1904 übernahm August Rothpletz die Leitung. Ihm ist der Lehrstuhl für Geologie zu verdanken, für dessen Errichtung er in seinem Testament der Universität 130.000 RM vermachte.

Ab 1920, unter Ferdinand Broili, stand vor allem die Wirbeltierpaläontologie im Mittelpunkt der Forschung. 1940 übernahm Karl Beurlen die Leitung. Wegen drohender Bombenangriffe lagerten seine Mitarbeiter (Dacqué, Hirmer, Schröder, Weber) gegen den Willen der Leitung bereits ab 1942 einen Teil der wissenschaftlich bedeutenden Fossilien in bayerische Schlösser aus. In der Nacht vom 24. auf den 25. April 1944 brannte das Gebäude an der Neuhauserstraße 51 mitsamt den dort verbliebenen Fossilien (etwa 80% des Bestandes) nieder. Nach Kriegsende leitete Joachim Schröder kommissarisch Institut und Sammlung. Er organisierte den Rücktransport und die Zusammenführung der ausgelagerten Sammlungsbestände.

1950 wurde Richard Dehm nach München berufen. Institut und Sammlung wurden im Haus der ehemaligen städtischen Kunstgewerbeschule an der Richard-Wagner-Straße 10 untergebracht. Unter anderem mit der Schaffung von festen Stellen für Mikropaläontologie und Paläobotanik am Institut und dem damit verbundenen Aufbau der entsprechenden Sammlungen gelang es, dem Institut für Paläontologie und historische Geologie wieder internationale Bedeutung zu verschaffen. Nach der Emeritierung Dehms kam 1976 als sein Nachfolger Dietrich Herm nach München.

Nach der Emeritierung von Herm 1998 wurde das Institut von Reinhold Leinfelder geleitet. Mit Wirkung zum 1. April 2002 wurde das Institut wie alle anderen Institute der Fakultät Geowissenschaften aufgelöst und ging in das neugegründete Department für Geo- und Umweltwissenschaften ein. Reinhold Leinfelder leitete dort bis Dezember 2005 die Sektion Paläontologie.

Von Juli 2006 bis September 2008 leitete Michael Amler kommisarisch die Sektion Paläontologie.

Im Oktober 2008 übernahm Gert Wörheide den Lehrstuhl für Paläontologie und Historische Geologie und die Leitung der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie. Der Lehrstuhl wurde im Februar 2010 in Lehrstuhl für Paläontologie & Geobiologie umbenannt.